Dienstag, 28. März 2017

Todesfrist von Andreas Gruber

Dienstag, 28. März 2017 | / / / |

Andreas Gruber
Todesfrist (Band 1)

★★

Buch auf Amazon
Verlag Heyne
9,99 €, 432 Seiten




Inhalt:
Ein Serienmörder treibt sein Unwesen – und ein altes Kinderbuch dient ihm als grausame Inspiration.

»Wenn Sie innerhalb von 48 Stunden herausfinden, warum ich diese Frau entführt habe, bleibt sie am Leben. Falls nicht – stirbt sie.« Mit dieser Botschaft beginnt das perverse Spiel eines Serienmörders. Er lässt seine Opfer verhungern, ertränkt sie in Tinte oder umhüllt sie bei lebendigem Leib mit Beton. Verzweifelt sucht die Münchner Kommissarin Sabine Nemez nach einer Erklärung, einem Motiv. Erst als sie einen niederländischen Kollegen hinzuzieht, entdecken sie zumindest ein Muster: Ein altes Kinderbuch dient dem Täter als grausame Inspiration – und das birgt noch viele Ideen ...

Meinung:
Auf dieses Buch war ich wahnsinnig gespannt! Nicht nur, weil es um einen Serienmörder geht der ein Kinderbuch als Inspiration nutzt, sondern auch weil ich bisher so meine Probleme mit Autoren aus Deutschland und umliegenden Ländern hatte. Ich kann euch an dieser Stelle nicht genau erklären, was mich an den Büchern gestört hat. Es wird jedenfalls etwas mit dem Schreibstil dieser Autoren und den Übersetzungen im Vergleich dazu zu tun haben. :-)
Andreas Gruber konnte mich mit seinem Schreibstil jedoch sehr überraschen. Ich hatte nicht die wie bisher üblichen "Probleme", dass es sich nicht angenehm lesen lies - ganz im Gegenteil. Es hat nicht lange gedauert und ich war vollkommen im Lesefluss. Dazu beigetragen hat definitiv der absolut geniale Prolog, in dem das erste Opfer entführt und wie bereits im Klappentext erwähnt, bei lebendigem Leib einbetoniert wird. Absolut grausam und es lässt einem einen Schauer über den Rücken laufen, doch für das Buch war es ein perfekter Start. Diese Brutalität zieht sich durch das gesamte Buch und gerade von einem Mord war ich so schockiert, dass ich zunächst mit meinem Freund darüber sprechen musste bevor ich weiterlesen konnte. :-D

Kurz darauf lernen wir die Münchner Kommissarin Sabine Nemez kennen. Sie ist auf eine ganz bestimmte Art in diesen Fall verwickelt und trägt zur Aufklärung der Fälle bei - wo meiner Meinung nach schon das Problem liegt.
Der eigentliche Ermittler in diesem Fall ist der forensische Kripopsychologe Maarten S. Sneijder. Meiner Meinung nach einer der besten Charaktere aus all den Thrillern, die ich bisher gelesen habe. Er ist schlau - sehr schlau, eigensinnig und ein absoluter Sturkopf, Dazu ist er nicht gerade nett zu anderen Menschen und kommandiert sie gerne herum. Jetzt kann man sich fragen: Warum mag sie ihn dann? Eben weil er so eigensinnig ist und sich von anderen Charakteren unterscheidet! Außerdem, weil viel mehr dahinter steckt und wir einiges interessantes über ihn erfahren können.
Kommen wir also wieder zu meinem Problem: Sabine setzt sich dafür ein in diesem Fall ermitteln zu können, was ihr auch gelingt. Ihre Intelligenz und das Durchsetzungsvermögen finde ich sehr sympathisch und bewundernswert. Allerdings hatte ich so meine Probleme damit, dass SIE teilweise schlauer als Sneijder wirkte. Wie kann das sein? Für mich war das nicht gerade glaubhaft, denn schließlich soll Maarten der Beste auf seinem Gebiet sein. Gerade am Ende des Buches gab es eine wichtige, ausschlaggebende Situation in der sich Maarten ohne Sabine falsch entschieden hätte. Meiner Meinung nach hätte das nicht passieren dürfen, wenn er so gut ist wie vorgegeben wird. Zudem hoffe ich, dass wir in den nächsten Bänden mehr über Sabine Nemez persönlich/privat erfahren können, das kam mir etwas zu kurz.

Den Fall an sich fand ich wie gesagt wahnsinnig interessant. Ein Serienmörder der nach einem Kinderbuch tötet, ist zumindest für mich etwas komplett neues. Leider hat mir die Umsetzung nicht so gut gefallen wie erhofft. Positiv war auf jeden Fall, dass viele verschiedene Handlungsstränge vorhanden waren und letztendlich miteinander verknüpft worden sind. Der Nachteil dabei war jedoch, dass wir relativ früh den Mörder begleiten und somit klar ist, wer er ist. Die Spannung ist für mich ordentlich dabei flöten gegangen. Wäre nicht die Frage nach dem "Warum?" geblieben, hätte ich das Buch eventuell sogar abgebrochen.

Ich freue mich dennoch auf den zweiten Fall von Nemez und Sneijder und hoffe, dass mich dort mehr Spannung erwarten wird. :-)

Fazit:
Eine unglaublich interessante Grundidee für einen Fall, mit brutalen Morden. Andreas Gruber hat es zudem  geschafft, dass ich einen neuen Lieblingscharakter in der Thrillerwelt habe. :-) Leider ging die Spannung nach einer Weile für mich verloren, dennoch bin ich von der Komplexität beeindruckt. Ein gutes Buch, welches mindestens drei Sterne verdient hat.

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